Montag, 14. August 2017

Räuberherz - Julianna Grohe



Als wäre sie in eine schräge Version von Die Schöne und das Biest geraten, findet sich Ella in der Villa eines reichen Mannes wieder. Statt jedoch mit tollen Kleidern und Schmuck verwöhnt zu werden, soll sie putzen, während ihr Entführer eine Traumfrau nach der anderen mit nach Hause bringt.
Welches Geheimnis verbirgt er? Weshalb sind manchmal Stimmen im Haus zu hören, obwohl niemand in der Nähe ist? Und warum gibt es diese seltsamen elektrischen Schläge, wenn sie aus Versehen seine Haut berührt?
Ella ahnt, dass seine Hartherzigkeit nichts als Fassade ist ... doch was wird sie dahinter finden?
Vielleicht etwas viel Gefährlicheres?
Verdammt! Kochen, putzen, waschen, bügeln und das alles für diesen super-arroganten Schönling?
Ein Traum. Genau so hab ich mir den Rest meines Lebens vorgestellt ...



Das Buch habe ich zum ersten Mal im Laden vom Drachenmond Verlag gesehen und es hat mich sofort angesprochen! Die Gestaltung ist einfach von vorne bis hinten gelungen. Die junge Frau in schwarz-weiß und im Kontrast dazu die tiefroten Rosenblätter, die auch noch mit glänzenden Flächen versehen sind. Ein Traum, sag ich euch! Auf jeden Fall ein Schätzchen, dass sich auch super als Deko im Regal macht. Daher geht ein großes Lob an die Designwerkstatt.


Schon der Prolog wirft so viele geheimnisvolle Fragen auf, dass ich wie gefesselt war und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Was hat es mit dieser Person auf sich die dort beschrieben wird? Wirklich spannend!

Im ersten Kapitel lernen wir Ella kennen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich wie ein Goth kleidet, in der Schule ein Außenseiter ist und vor ihrem alkohol- und spielsüchtigen Vater davon gelaufen ist. Sie fristet ein obdachloses Leben und wird genau an Halloween von einem mysteriösen Mann entführt. Sich selbst findet sie nicht gerade ansprechend, und dies wird auch noch unterstützt von den Äußerungen des Entführers. Daher passte für mich das Bild von Ella nicht mit dem Mädchen auf dem Cover zusammen, denn dieses finde ich persönlich sehr hübsch. Und auch später habe ich sie mir anders vorgestellt. Aber das ist sicher bei jedem anders.

Von Anfang an gibt es immer wieder leicht magische Andeutungen, wie etwa die Hainbuchen. Sie schlagen auf den Boden des Eingangs vom Grundstück wenn jemand hinausgelangen will. Dies hat mich sehr überrascht, denn ich hatte nicht mit fantastischen Elementen in diesem Buch gerechnet als ich den Klappentext gelesen habe. Aber als die Autorin damit angefangen hat, habe ich noch viele, viele mehr erwartet. Leider kam aber nicht mehr viel hinzu, sodass ich dann doch etwas enttäuscht war. Es muss ja kein sprechender Kerstenständer sein, aber etwas mehr Zauber und Magie wäre schon schön gewesen (bin eben ein oller Disney-Fan).

Was mir am Anfang gut gefallen hat: alles ist sehr rätselhaft. Immer wenn ich dachte, dass ich eine Ahnung davon habe was in diesem Gebäude vor sich geht, stellte ich diese Vorahnungen kurz danach schon wieder in Frage. Das hat die Autorin zum Anfüttern sehr gut gemacht. Leider verliert sich dies dennoch recht schnell, da es einfach nicht genug Geheimnisse gibt. Das klingt vielleicht komisch, aber ich habe mehr Mysterien erwartet die zu lüften sind.

Leider musste ich auch beim Lesen des Buches andauernd an das Stockholm Syndrom denken. Crys entführt Sie, lässt sie für sich arbeiten, sperrt sie auf seinem Grundstück ein und bezeichnet sie andauernd als hässlich. Außerdem hat er Freundinnen und Freunde, die an Topmodels erinnern. Trotzdem fühlt sich Ella zu ihm hingezogen. Das ist vielleicht auch kein Wunder wenn sie sich nur zwischen ihrem Entführer und dem alten Gärtner entscheiden kann. Für mich wurde das Verhältnis zwischen den beiden einfach nie richtig glaubwürdig.

Kurz vor der Mitte des Buches zieht sich die Geschichte und ich habe mich etwas gelangweilt. Es passiert nichts wirklich Neues und die bekannten Begebenheiten werden einfach immer und immer wiederholt. 

Die hohen Erwartungen, die ich nach dem wirklich guten Anfang des Buches hatte, wurden leider nicht erfüllt. Man hätte locker ein Drittel des Buches streichen können ohne am Inhalt etwas zu ändern. Oft geht es mir so, dass ein Buch gar nicht lang genug sein kann und es viel zu schnell ausgelesen ist. Bei diesem hier hatte ich das gegenteilige Gefühl. Es wurde künstlich in die Länge gezogen.


Irgendwie fehlte es mir bei diesem Buch an allem. Es hatte von allem ein bisschen, aber von keinem genug um mich zufrieden zu stellen. Es startete mit einem grandiosen Auftakt, schwächelte dann aber beim Rest. Sehr schade! Ich kann hier leider nur drei Sterne vergeben.

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Klappentext und Bild von www.amazon.de

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