Donnerstag, 28. September 2017

In den Armen des Kelten - Nancy Scanlon

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 3,49 [D]
Verlag: Montlake Romance
Seiten: 330
Format: Ebook
Altersempfehlung: k. A.
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 15.02.2017


Die junge Brianagh O’Rourke leitet Bostons exklusivste Partnervermittlung und ist verlobt mit einem der begehrtesten Junggesellen der Stadt. Nach außen scheint ihr Leben perfekt, doch Nacht für Nacht träumt sie von einem Mann, den sie nicht kennt und der ihr Herz berührt wie kein anderer. Brianagh braucht unbedingt Abstand! Kurz entschlossen reist sie ins Land ihrer Vorfahren nach Irland. Dort kommt sie einem gut gehüteten Familiengeheimnis auf die Spur, das sie über die Grenzen der Zeit hinweg in die Vergangenheit trägt.
Dem attraktiven Nioclas MacWilliam wurde Brianagh O'Rourke von jeher als Braut versprochen, doch er hat sie bisher nur in seinen Träumen gesehen. In dem Moment, als die schöne Brianagh vor ihm steht, erkennt er sie sofort. Als Brianagh jedoch zurück in die Zukunft will und der Clan von Nioclas verlangt, dass er heiratet, beschließt der starke Laird ihr einen unwiderstehlichen Handel anzubieten. Kehrt Brianagh in ihr altes Leben zurück oder bleibt sie in der Vergangenheit, um die wahre Liebe zu finden?


Das Cover sieht aus wie ein typischer Schmachtfetzen. Ich erwartete eine prickelnde Geschichte mit starken Erotikinhalten. Eine Frau, die in Irland einem heißen Mann um den Hals fällt und ihre Leidenschaft mehr oder weniger zügellos auslebt.
Mein Geschmack ist der männliche Darsteller zwar nicht (er ist einfach zu viel David Garrett), aber man kann sich bei einem Buch zum Glück seine Protagonisten vorstellen, wie man mag. 😆
Der Rest des Covers ist sehr gelungen und ansprechend. An einen Zeitreise-Roman hätte ich dabei jedoch nicht gedacht.


Brianagh O’Rourke ist die Protagonistin des Romans. Sie ist die Eigentümerin der Partnervermittlung Celtic Connections und glaubt nicht an die große Liebe für sich selbst. Daher verlobt sie sich rein zweckmäßig mit Matthew de Burgh - dem angesehensten Junggesellen der Stadt.
Ihre Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie ihr Cousin Reilly O’Malley in die Vergangenheit mitnimmt um sie ihrem Schicksal zu übergeben.

Brianagh fand ich am Anfang zunächst sehr interessant. Besonders auch daher, da ihr Name so sehr "Brianna MacKenzie" ähnelt, die ich aus der Outlander Reihe kenne und liebe. Und auch der Name Claire taucht später mal auf (ich verrate aber nicht wo), sodass für mich eine Verbindung zu Outlander klar zu erkennen ist. Auch, dass sie durch ein altertümliches, heidnisches Gebäude in die Vergangenheit reist ist eine Parallele. Viele weitere davon habe ich gefunden, aber zähle sie nicht auf um euch nicht unnötig zu spoilern.

Im weiteren Verlauf des Buches fand ich zwar stets, dass Brianagh als starke Frau dargestellt wird, jedoch habe ich ihr das nie 100%ig abgekauft. Eine gestandene Frau aus der Gegenwart - und dann fällt sie in der Vergangenheit andauernd in Ohnmacht. Das hat mich ein wenig genervt. Natürlich ist es ein gutes Mittel, um längere Passagen zu überbrücken und nicht schildern zu müssen.

Dieses Überspringen und Auslassen von einigen Geschehnissen fiel mir auch immer wieder auf. Gerade noch sind sie hier und plötzlich sind die gleichen Personen schon wieder woanders. Das hat mich oft geärgert, denn die Autorin lässt damit Einiges der Geschichte unter den Teppich fallen. Wurde hier der Rotstift vom Lektorat so stark angesetzt? Mir hätte eine flüssige Geschichte von Anfang bis Ende besser gefallen. Der Schreibstil wirkte allgemein manchmal etwas unrund:
»Du musst mich Erin nennen«, rief Erin plötzlich aus, »und ich werde dich Brianagh nennen! Ich mag dich.« »Nenn mich Bri, und mir geht es auch so mit dir. ...«
Ich stolperte während der Lektüre immer wieder über komische Formulierungen, die bei mir den Eindruck erweckten, dass ich ein Erstlingswerk vor mir habe oder eine merkwürdige Übersetzung. Besonders wenn mehrere Personen in einer Szene auftauchten, war die Gesprächsführung sehr unübersichtlich. Oft hatte ich Probleme den Unterhaltungen zu folgen.
Mich hat übrigens auch der Name Nioclas MacWilliam andauernd irritiert. Ich habe entweder Niklas oder Nicolaus gelesen.

Von der Unterhaltung her hat mich das Buch leider nur 1-2x zum lachen gebracht. Am besten kann ich mich an den "Mittelalterschuhreplikenneid" erinnern. Jeder, der schon einmal in der Cosplay- oder Larp-Fangemeinde unterwegs war, hat hier bereits Erfahrungen gesammelt und kann Brianagh verstehen.

Leider wirkte für mich der Roman an vielen Stellen nicht nur textlich, sondern auch inhaltlich unausgegoren. Ich glaube, dass sich die Autorin nicht genug mit der Thematik von Zeitreisen an sich auseinandergesetzt hat und daher einige logische Fehler eingebaut hat.

Insgesamt hatte ich, auf Basis des Covers, mit einem erotischen Roman gerechnet. Darauf hatte ich richtig Lust, als ich dieses Buch begonnen habe. Aber im Laufe des Romans kam für mich leider die Ernüchterung, dass das Buch nicht das hält, was sein Cover verspricht. Die Autorin versucht zwar zwischen den Protagonisten knisternde Erotik zu erzeugen, doch auf mich ist der Funke nicht übergesprungen. Es war eher ein ewiger "Kissing interruptus". 

Das Ende ist zwar so, wie ich es mir vorgestellt habe, jedoch lässt es viele meiner Fragen offen, sodass ich eher unbefriedigt auf die Lektüre zurückblicke. 


Meine Erwartungen für dieses Buch wurden leider nicht erfüllt. Es wirkte auf mich weder sprachlich, noch inhaltlich gut ausgearbeitet und daher werde ich es vermutlich nicht noch einmal lesen. Ich finde es sehr schade, dass mich dieses Werk nicht überzeugen konnte. Die Geschichte und die Idee dahinter haben wirklich Potential, welches jedoch nicht genutzt wurde. Daher kann ich leider nicht mehr als zwei Sterne vergeben.


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Klappentext und Bild von www.amazon.de

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